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Lucifer's Friend: Too Late To Hate (Review)
Artist: | Lucifer's Friend |
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Album: | Too Late To Hate |
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Medium: | CD | |
Stil: | Melodic- und Hard-Rock |
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Label: | Melodic- und Hard-Rock | |
Spieldauer: | 48:00 | |
Erschienen: | 28.10.2016 | |
Website: | [Link] |
LUCIFER‘S FRIEND sind zurück und sie schlängeln sich wie eine WHITESNAKE im „Firefly“ von URIAH HEEP den Weg des RAINBOW entlang, der gerade all seine melodisch und härter rockenden Spektralfarben offenbart.
Es war schon eine Riesenüberraschung zu vernehmen, dass die teuflischen Musikfreunde, die man längst zu den Musik-Akten gelegt hatte, sich plötzlich mit einem neuen Album, das trotz seines Titels garantiert viele Freunde und nur ganz wenige „Hasser“ finden wird, zurückmelden. Besonders lustig ist dabei die Bemerkung, mit der sie ihre Wiedergeburt auf ihrer Homepage ankündigen „Hell was full … now they are back ;-)“
Und wenn die Hölle schon überfüllt ist, dann kann man die ja musikalisch auch auf der Erde entfachen und mit „Too Late To Hate“ eine schön melodische Hardrock-Kohle auf das ewige Fegefeuer guter Musik werfen.
Obwohl man in all den Jahren, die LUCIFER‘S FRIEND von der Bildfläche verschwunden waren, die Band nicht wirklich vermisst hat, merkt man plötzlich beim Hören von „Too Late To Hate“, dass einem doch etwas fehlte. Vielleicht war es ja die charismatische Stimme von JOHN LAWTON, der – Weiß das überhaupt noch jemand? - ja seine voluminöse Stimme in den 70er-Jahren nicht nur bei LUCIFER‘S FRIEND, sondern auch den legendären „Mama-Loo“-LES HUMPHRIES SINGERS, die immerhin das „Who-is-Who“ der Sanges-Szene darstellten, erklingen ließ. Den größten Bekanntheitsgrad aber erlangte er, als er von 1976 bis 1979 bei URIAH HEEP als Rampensau hinterm Mikro stand und die Alben „Firefly“ (1977), „Innocent Victim“ (1977) und „Fallen Angel“ sowie „Live In Europe“ einsang.
Oder vielleicht fehlte uns sogar der Gitarren-Teufel Hesslein, der an seinem Instrument wahrscheinlich selbst bei DEEP PURPLE eine gute Wahl gewesen wäre. Auch hinter ihm versteckt sich eine klangvolle Besonderheit, denn er produzierte die ersten drei Studio-Alben von MARIUS MÜLLER-WESTERNHAGEN, welche für die meisten seiner Anhänger noch heute als dessen beste gelten. Und – oh, Schreck – gleich mehrere Band-Mitglieder verdienten sich damals bei JAMES LAST ihr Geld.
Ach, es ist doch manchmal zu schön, so richtig in der Vergangenheit zu wühlen. Gerade dann, wenn das aktuelle Album von LUCIFER‘S FRIEND tatsächlich genau bei den alten 70er-Jahre-Scheiben, die damals nicht silbern und winzig sondern schwarz und riesig waren, seine Inspiration und Fortsetzung findet. Trotzdem aber durch die sehr gute Produktion richtig frisch und modern klingt. Manchmal auch an den guten alten 80er-Jahre-Rock der Marke FOREIGNER oder TOTO und natürlich URIAH HEEP erinnert.
35 Jahre also haben sich LUCIFER‘S FRIEND Zeit gelassen, um dieses Studio-Album rauszuhauen und uns zu beweisen, dass sie es noch immer echt draufhaben, selbst wenn man keine verspielten Experimente oder neue Wege einzuschlagen versucht. Sehr gelungen sind zugleich die immer wieder freigeschaufelten Spielräume für das Keyboard, das für gehörigen Bombast und eben ein wenig auch die bereits erwähnte TOTO-Atmosphäre sorgt.
Als Bonus gibt‘s dann noch den leider viel zu kurzen Live-Titel „When You‘re Gone“ zu hören, der am 16. Januar 2016 in Tokio mitgeschnitten wurde. Zusätzlich sind im achtseitigen Booklet bzw. auf der Rückseite des Jewel Case zwei Fotos des Konzerts zu finden.
FAZIT: Ein unerwartetes und darum um so besseres Album direkt aus der Hölle von LUCIFER‘S FRIEND, die 35 Jahre lang zugefroren erschien und mit „Too Late To Hate“ wieder ordentlich den Kessel anheizt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Demolition Man
- Jokers And Fools
- When Children Cry
- Straight For The Heart
- Tell Me Why
- Don‘t Talk To Strangers
- I Will Be There
- This Time
- Tears
- Sea Of Promises
- Brothers Without A Name
- When You‘re Gone (Bonus Track)
- Bass - Dieter Horns
- Gesang - John Lawton
- Gitarre - Peter Hesslein
- Keys - Jogi Wichmann, Peter Hesslein
- Schlagzeug - Stephan Eggert
- Sonstige - Pablo Escajola (Congas)
- Too Late To Hate (2016) - 11/15 Punkten
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